Bereifung

Normal-(Sommer-)Reifen

Die Normalbereifung des Scooters ist i.d.R. eine übliche MTB-Bereifung. Hier hat jeder so seine eigenen Vorlieben. Dabei ist die Auswahl für großzöllige Räder (26/27,5/29) sehr umfangreich, bei den kleineren Hinterrädern (20") ist die Auswahl etwas geringer, aber mittlerweile gibt es da ebenfalls ein breiteres Angebot als noch vor einigen Jahren. Im 20"-Bereich fahre ich gern die Schwalbe "Little Joe", "Smart Sam" oder "Sam Sam Plus".

Winterreifen - Spikes-Reifen

Der lange und schneereiche Winter 2009/2010 hat mich dazu veranlasst, sowohl für das MTB als auch für den Scooter Spikes-Reifen anzuschaffen. Hier ein kurzer Erfahrungsbericht aus dem Februar 2010.

Übersicht Spikesreifen im Detailfoto
Reifenprofil und Spikes: Profilhöhe 5 mm

Reifen

Für das Vorderrad habe ich "Schwalbe Ice Spiker PRO" Drahtreifen 54-559 (26x2.10") Black-Skin 980g mit 304 Spikes und für das Hinterrad den "Schwalbe Marathon Winter KevlarGuard" Drahtreifen 42-406 (20x1.60") Black 630g mit 168 Spikes gewählt. Der Unterschied liegt darin begründet, dass es den "Ice Spiker" nicht als 20" Reifen gibt und mir der "Marathon Winter" in der 26"-Ausführung zu schmal ist.

Wegeverhältnisse

Die Fuß- und Radwege sind bereits größtenteils abgetaut, vereinzelt finden sich aber noch Schneematsch- und Eisflächen, auch kombiniert, darauf. Auf den Feld- und Waldwegen liegt noch eine mehrere Zentimeter dicke Altschneeschicht, die bereits mehrfach angetaut und überfroren ist. Die Wege werden sehr viel begangen, beritten und mit schweren Traktoren befahren. Dementsprechend uneben ist die Oberfläche. Zudem werden Teile der Wirtschaftswege geräumt (befahrbar) gemacht, da die Erreichbarkeit von Brücken, Bachläufen etc. gewährleistet sein muss.

Fahrverhalten

Auf Asphalt ohne Schnee oder Eisauflage nimmt der Kurvenhalt ab. Auch die Bremswege werden länger. Dies beziehe ich sowohl auf das Fahrrad als auch auf den Roller. Bei starkem Schneematsch verhält es sich wie bei jedem anderen Rad auch, wenn es zu viel ist, fährt man auf, die Reifen drehen durch und der Seitenhalt ist weg. Aber auf blankem Eis oder festgetretenem Schnee, da haben die Reifen einen irren Grip. Das gilt sowohl für den aktiven Hinterradantrieb beim Fahrrad als auch für die Bremsleistung und die Kurvenfahrt.

 

Das Bremsen ist sehr direkt. Wenn man voll in die Griffe greift, steht der Roller nach extrem kurzem Bremsweg. Mit einer guten Verzögerung kann man auf Eis und Schnee sehr kontrolliert bremsen. Und auch das Kurvenfahren ist kontrolliert. Auf dem Roller sind wir mit 10 km/h eine sehr spitzwinkelige Kurve gefahren (fast ein 340° Winkel) und das Hinterrad ist nicht ausgebrochen. Noch nicht einmal ein kleines Rutschen konnte ich spüren. Das gelingt uns sonst, bei auch nur feuchtem Waldboden und normalen Reifen kaum. Und auch wenn 10 km/h nicht sonderlich schnell erscheinen, bei feuchtem Wetter halten wir an dieser Stelle sonst fast an, um nicht aus der Kurve getragen zu werden.

 

Der einzige Nachteil und der ist von der Bereifung gänzlich unabhängig: auf den sehr stark zertretenen Schneewegen fährt man mit dem Roller wie auf einem Waschbrett. Das habe ich völlig unterschätzt. Die Vibrationen waren so stark, dass ich zeitweise kein Gefühl mehr in den Fingern hatte und die Bremsen kaum noch ziehen konnte. Immerhin sind wir auf einigen Schneeteilstücken gut 27 km/h schnell gewesen. Aber auf glatteren (nicht so stark begangenen) Schnee- und Eisflächen ist die Spikes-Bereifung eine Wucht.

 

Die Spikes können bei intensiver Nutzung aus den Reifen herausfallen, sie sind aber nachrüstbar. Wie das genau gemacht wird steht in den Technik-Tipps.