Zubehör

GPS-Tacho - Vergleich

Bis 2019 verwendete ich zur Tourenaufzeichnung den Holux-GPS-Tacho GPSport 245. Seit dem letzten Week-Rollover-Problem, zeichnet das gerät aber nicht mehr fehlerfrei auf und der Hersteller war vollständig aus dem Internet verschwunden. Kein Support, keine Softwareupdaten. Nix!
Mit der Umstellung suchte ich jetzt einen Tacho, der diesem nahe kamund meine Wahl viel auf den Garmin Edge 130.

Garmin Edge 130

Garmin Edge 130
Garmin Edge 130

Quasi das Einsteigergerät zur GPS-basierten Tourenaufzeichnung dieses Herstellers, aber mehr brauche ich auch nicht, da ich damit weder Touren plane noch Trainingspläne erstellen und abarbeiten will. Trotzdem ist der Tacho in Sachen Funktionsumfang nicht mit dem Holux vergleichbar (der ist auch gut 10 Jahre älter als der Edge). Der Edge 130 unterstützt externe Sensoren über ANT+, sodass ich mich für einen Geschwindigkeitssensor und eine Fernbedienung entschieden habe.

Auf den Funktionsumfang möchte ich gar nicht weiter eingehen, da verweise ich auf die Website des Herstellers. Ich möchte aber auf einige Punkte eingehen, die bei meiner Verwendung des Tachos positiv wie auch negativ aufgefallen sind.

 

Beginnen wir mit den positiven Dingen.

Das Gerät ist klein und leicht, das Display gut ablesbar, die Schrift sehr deutlich. Die Datenoberfläche ist vielfältig anpassbar, das GPS-Signal ist schnell gefunden und es gibt eine Öse für ein Sicherungsband. Die original Auslesesoftware ist rein webbasiert, der Tacho wird aber beim Anschluss an den PC als Laufwerk erkannt und die aufgezeichneten Daten liegen in einem Ordner vor. Somit ist die Sicherung problemlos möglich und zudem können Fremdprogramme zu Datenauswertung auf diese Ordner (oder die Backups) zugreifen. Die Daten liegen nativ im FIT-Format vor. Das ermöglichte mir, sowohl die Altdaten des Holux als auch die neuen Daten des Edge in einem Programm (MyTourbook) zusammen zu führen. So habe ich einen Gesamtüberblick über alle Zughundesportaktivitäten seit dem Beginn mit dem Holux im Jahr 2009.

Nach einige Zeit stellten sich ein paar Eigenarten beim Edge 130 heraus, die mir missfielen.

Sei es in der Bedienung der Oberfläche oder mehrerer Ausfälle im laufenden Betrieb. Dinge an die man sich gewöhnen kann oder die auch beim Holux vorkamen. Allerdings gibt es auch Punkte, die mir gar nicht gefallen. Die Laufzeit des verbauten Akkus ist relativ gering, insbesondere wenn man zusätzliche Sensoren benutzt. Im Gegenzug dauert das Aufladen vergleichsweise lang. Was mir aber überhaupt nicht gefällt und die Verwendung des Egde 130 auf meinen (Berg-)Wanderungen fast unmöglich macht ist die extreme "Leichtgängigkeit" der Bedientasten. Ein Transport in der Jackentasche ohne dass die Tasten das Gerät dann verstellen oder ausschalten ist kaum möglich und gelingt nur zufällig. Bisher ist mir das immer passiert. Eine Key-Lock-Funktion gibt es leider nicht.

Das führte dazu, dass ich mich nach einer Alternative umgesehen habe, die mir auch diese Verwendung ermöglicht. Die Wahl fiel auf den ROX 10.0 von Sigma.

Sigma ROX 10.0

SIGMA ROX 10.0
SIGMA ROX 10.0

Zugegeben, der ROX 10.0 ist nicht mehr das neueste Gerät. Vergleichbar wäre eher der PURE GPS oder der ROX 11. Da mir die Gräte aber zu teuer sind, nur um eine gefällige Alternative zu finden, habe ich den ROX 10.0 gebraucht gekauft.

 

Um es kurz zu machen: ja, das mir wichtige Hauptmerkmal ist erfüllt, die Tasten des ROX sind im Vergleich zum Edge 130 richtig schwergängig, sodass ein ungewolltes Verstellen kaum passieren wird. Der Computer wird mir also auf den Wandertouren den gewollten Dienst leisten. Aber auch beim ROX gibt es ein paar Punkte, die mir nicht gefallen, weswegen er mir den Edge 130 im ZHS zumindest derzeit nicht ersetzen wird. Das Display ist (baualterbedingt) nicht so gut ablesbar, da es noch auf der DOT-Matrix-Technik basiert. Auch ist das Auslesen der Touren nur mit der Sigma-eigenen Originalsoftware möglich, da das Gerät nicht als eigenständiges Laufwerk im PC erscheint. Zumindest in der neuesten Software-Version ist ein Export als FIT-Datei möglich, die von MyTourbook auch vollständig erkannt wird. Somit ist eine gute Dokumentation unserer ZHS-Touren möglich. Die Datenerfassung ist beim ROX sehr umfangreich, zudem können auch mehrere Fahrräder hinterlegt werden. Und auch die persönlichen Daten, die im Gerät hinterlegt werden können, ermöglichen eine tourenbezogene Leistungsdatenauswertung, auch ohne Körpersensoren.

Vergleich der Verschlussnasen der beiden Computer
Vergleich der Verschlussnasen der beiden Computer

Leider hat es der Hersteller versäumt, eine Öse für ein Sicherungsband vorzusehen, wie es bei amerikanischen Herstellern üblich ist. Das Gerät wird also nur von der Lenkradhalterung gehalten und kann somit relativ leicht verloren gehen. Und wer weiß, wie schnell es beim ZHS ruppig werden kann, der schätzt eine zusätzliche Sicherung an den Geräten ungemein. Das Thema wird dann noch zusätzlich wichtig, wenn man sieht, wie klein die Kunststoffnasen an der Geräteunterseite sind, die den Tacho in der Halterung fixieren und wie stark diese abnutzen. Zwar sind es beim ROX vier Nasen, gegenüber den zwei Halterungen beim Garmin, die sich im 90-Gradwinkel gegenüberstehen, groß und robust sind sie für mich nicht. Da wäre eine zusätzliche Sicherung von Vorteil. (Anmerkung: die aktuellen Geräte sind technisch mit den Garmin-Halterungen kompatibel, was auch auf die externen Sensoren zutrifft - hier ist der ROX 10.0 technisch nicht mehr Stand der Dinge).

Mein Fazit:

Beide Tachos erfüllen ihre Aufgabe der Dokumentation unserer Touren im ZHS, allerdings ist dafür der Edge 130 weiterhin meine erste Wahl. Dagegen wird mich der ROX 10.0 eher auf Wanderungen und meinen Rennradtouren begleiten.

Helmkamera

Contour +2

Purer Luxus! Aber, genau so wie der GPS-Tacho, ein sehr bald "notwendiges" Gadget! Der Zughundesport im Web lebt von minutenlangen Filmen, in denen Hunde "stur" geradeaus laufen. Sehenswert!

Ich habe mich für die Contour +2 entschieden, weil sie ein robustes Metallgehäuse hat und zudem eine einigermaßen windschnittige Form und nicht wie ein eckiger Klotz auf dem Helm steht. Sie war, als sie 2009 in HD (1080p) auf dem Markt kam, Marktführer im Segment der Action-Kameras. Zudem hilft der rote Laser (vorn unter der Glasscheibe) beim Ausrichten der Kamera. Der Schiebeschalter, oben auf dem Gehäuse, lässt sich auch ohne Blickkontakt und mit angezogenen Handschuhen gut betätigen.

Der Grundaufbau entspricht der älteren Contour bzw. Contour  HD. Geändert wurde die Abbildungsleistung, die jetzt bei max. Full HD liegt. Hinzu gekommen ist ein HDMI-Anschluss und die Verbindungsmöglichkeit per Bluetooth zu Smartphone und Tablets (Apps waren früher im jeweiligen Store zu bekommen), um die Kamera zu konfigurieren und zu steuern.

 

Ein Test (des Vorgängers Contour HD) aus dem April 2011 findet sich bei SPIEGEL-online.

Leider gibt es keinen Vertrieb und Support mehr, das Unternehmen ist nicht mehr existent. Laut amerikanischer Medienberichte konnte der Konkurrent (GoPro) über einen Aktientausch sehr viel Kapital generieren, so dass man seitens Contour keine Marktchance mehr sah. Ich habe mir einige Gebrauchkameras mit Zubehör gekauft, so dass ich auch weiterhn damit filmen kann.

Auch wenn die Kamera jetzt mehr als 10 Jahre alt ist, bin ich für meine Verhältnisse immer noch zufrieden damit. Aktuelle GoPros sind natürlich technisch weiter, was die Abbildungsleistung, aber auch die Softwareleistung in Sachen Bildstabilisierung angeht, Letzters fehlt bei der Countor gänzlich. Nur da ich auch eher langweilige Tourenvideos mache und keinen gesponsorten Social-Mediakanal bespielen muss, reicht mir das völlig aus. Und das Erfassen des GPS-Signals hat GoPro nach der 10er-Serie dann eingestellt. Ist für mich aber ein wichtiges Feature.

Akkus gibt es auch noch reichlich zu kaufen, da die Bauform sehr gängigen Handy-Akkus entspricht und die sind für kleines Geld zu bekommen.

MyTourbook - Touren-Verwaltungssoftware

Ausgangslage und Entscheidungsgründe für den Wechsel

Aktuelle GPS-Tracker oder -Navigationsgeräte kommen seit einigen Jahren mit eigenen (häufig) onlinebeasierten Touren-Portalen, auf denen die eigenen Aktivitäten hochgeladen und geteilt werden können, auf den Markt. Andere, kommerzielle Anbieter zur Verwaltung der eigenen Touren wie Strava o.ä., verfolgen sogar den wettbewerbsbasierten Ansatz. Beide Ausrichtungen sind für mich eher zweitrangig. Für mich ist eine durchgehende, über viele, viele Jahre konsistente Offline-Dokumentation wichtiger.

 

Ein zweiter Aspekt kommt noch hinzu: Ich habe bereits von 16 Jahren mit der Dokumentation begonnen, als die Onlineplattformen noch nicht existent waren. Zudem musste ich, bedingt durch die technische Unzulänglichkeit meines damaligen Tour-Trackers (Ende der technischen Unterstützung, s. Artikel oben), nach einer anbieterübergreifenden Lösung umschauen. Nur so konnte ich auch die Daten des Holux-Trackers importieren und weiter verwalten konnte. Eine zwischenzeitig ausprobierte Software, die deutlich mehr Informationen zu den Tracks bereitstellte, als die mitgelieferten Programme, wird seit vielen Jahren nicht mehr weiterentwickelt und ist aufgrund fehlender Anpassungen an Karten, Betriebssysteme etc. nicht mehr nutzbar.

Meine Auswahl viel auf MyTourbook. Diese Software wird seit 2005 entwickelt und ging erstmalig 2007 an die Nutzeröffentlichkeit.

 

Meine Entscheidungsgründe:

  • Geräteübergreifende Nutzbarkeit
  • Importmöglichkeit der bisherigen Touren
  • Keine zwingende Onlineanbindung (Karten können auch offline genutzt werden)
  • PC-Plattform
  • Open Source, somit eine große, weltweite Entwicklercommunity und wahrscheinlich auch künftig eine relativ sichere Verfügbarkeit und Weitereinwicklung der Software
  • PC-basiert

Der Download der Software sowie der Updates erfolgt über Sourceforge und GitHub. Benötigt wird eine Java-Umgebung, die man wahlweise automatisch mitgeliefert bekommt. Zur Beruhigung, es werden keine Java-Kenntnisse vorausgesetzt, lediglich wie man eine Software installiert. Einige kleinere Updates können auch direkt über MyTourbook eingespielt werden.

MyTourbook - kein vollständiges Review

Nein, ich werde hier kein vollständiges Review der Software machen. Dazu ist das Programm viel zu mächtig, hat viel zu viele Funktionen, von denen ich jetzt, seit ca. vier Jahren Nutzung, ohnehin erst 25 % ausprobiert habe. Ich entdecke aber immer wieder neue Features, was die Arbeit damit so spannend macht.

Aber es gibt auch einen wirklich großen Kritikpunkt. Die Bedienung des Programms ist "nerdig" und gerade zu Beginn mehr als eine Katastrophe. Es orientiert sich NICHT an irgendeinem aus der PC-Welt bekannten Usability-Standard! Das kann einem, gerade in den ersten Sessions, schon mal den Nerv rauben, weil man plötzlich Dinge in der Gestaltung verändert hat und dies nicht wieder so mal eben rückgängig gemacht bekommt, leider.

 

Aber es lohnt sich, hier etwas Zeit zu investieren, weil man ein extrem umfangreiches Programm geliefert bekommt, das man nach und nach entdeckt und das wirklich Spaß macht.

Ich werde ab hier immer wieder verschiedene Features kurz anreißen, um einen Überblick zu bieten. Die wird aber eher spontan nicht grundsätzlich strukturiert passieren.

  • Ich habe gerade entdeckt, dass man nicht nur für die aktuelle Tour die zugehörigen Wetterdaten abrufen kann, sondern auch rückblickend. Der OpenWeather-Server bietet Wetterdaten bis zu 40 Jahre in die Vergangenheit an. Die einzige Beschränkung ist, dass man pro Tag nur maximal 50 Abfragen machen kann (Ich musste feststellen, dass es in der Praxis sogar eher nur 30 Abfragen sind). Aber das macht mir nichts, es dauert halt nur etwas länger, bis ich alle Daten der 1.115 zurückliegenden Touren zusammen habe.

Später hier mehr ... to be continued.