Energieberechnung Trockenfutter

Energiegehalt - Berechnungsmöglichkeit für Hundetrockenfutter

Anhand der analysierten Gehalte von Fetten, Eiweißen und Kohlehydraten kann der Energiegehalt eines Futters bestimmt werden, man spricht dabei von der "umsetzbaren Energie" oder dem sog. ME-Wert.

Dabei werden die Energieverluste durch Urin und Kot bereits in Form einer Konstante als Faktor berücksichtigt. Diese Konstante leitet sich aus der menschlichen Ernährung ab und wird als Atwater-Faktor bezeichnet. Der Atwater Faktor hat zwar nicht für alle Lebensmittel Gültigkeit, das ist aber hier zu vernachlässigen.

Da die Verdaulichkeit von Hundenahrung bzw. einzelner Nahrungsbestanteile niedriger ist als beim Menschen, muss der Atwater-Faktor für unsere Berechnungen modifiziert werden.

Nährstoff Verdauungs-
koeffizient der
menschlichen
Nahrung
Atwater-
Faktor
Verdauungs-
koeffizient
Tiernahrung
modifizierter
Atwater-Faktor
Kohlenhydrate 96 % 4 kcal/g 85 % 3,5 kcal/g
Protein 91 % 4 kcal/g 80 % 3,5 kcal/g
Fett 96 % 9 kcal/g 90 % 8,5 kcal/g

Quelle: Akademie für Tiernaturheilkunde ATN

Mit diesem modifizierten Atwater-Faktor lassen sich jetzt mit Hilfe der Analysewerte die Energieverteilung und der Energiegahlt des Futters berechnen. Dies ist natürlich nur ein grober Anhaltswert, da Informationen zur Verdaulichkeit und Verfügbarkeit der Nährstoffe fehlen. Genaue Angaben erhält man nur mittels Laboranalyse.

Die Berechnung erfolgt mit den Angaben zu den Nahrungsbestanteilen des Futters. Für ein fiktives Hundefutter nehmen wir folgende Angaben (bezogen auf die Trockensubstanz) an:

  • Rohprotein: 26 %
  • Rohfett: 15 %
  • Rohfaser: 5 %
  • Rohasche: 7 %

Bezogen auf 100 g Trockenfutter muss jetzt noch der Anteil der Kohlenhydrate (= stickstoffreien Extraktstoffe - NfE) bestimmt werden, was aber eine einfache Mengenberechung ist:

  •  NfE = 100 - 26 - 15 - 5 - 7 = 47 %

Bei der folgenden Berechnung des Energiegehaltes in 100 g Futter ist der modifizierte Atwater-Faktor aus der obigen Tabelle zu verwenden.

Protein

Fett

Kohlenhydrate

Gesamtenergie

= 3,5 kcal/g x 26 g

= 8,5 kcal/g x 15 g

= 3,5 kcal/g x 47 g

= 91 + 127,5 + 164,5

= 91 kcal

= 127,5 kcal

= 164,5 kcal

= 383 kcal/100 g


Man kann also bei unserem fiktiven Hundefutter von ca. 383 kcal je 100 g Menge ausgehen und damit die weiteren Berechnungen für die Futtermenge pro Tag vornehmen.

Mit den so errechneten Werten lässt sich auch der Prozentsatz der von jedem Nähstoff bereitgestellten Energiemenge ME berechnen (= Energieverteilung im Futter).

Protein

Fett

Kohlenhydrate

= (91 kcal / 383 kcal) x 100

= (127,5 kcal / 383 kcal) x 100

= (164,5 kcal / 383 kcal) x 100

= 24 %

= 33 %

= 43 %


Informationen zum Energiegehalt unterschiedlichster menschlicher Lebensmittel finden sich auf der Website Lebensmittel-Tabelle (daher: modifizierten Atwater-Faktor berücksichtigen!).

Fette - wichtige Energiequelle im Stoffwechsel der Hunde

Die für den Stoffwechsel der Hunde aber so wichtigen Fette sind im Folgenden kurz beschrieben.

Frischer Rindertalg zur Portionierung
Rindertalg - Verarbeitung unter strenger Aufsicht!

Frisch, vom Metzger unseres Vertauens, werden hier gerade 4,5 kg Rindertalg portioniert.

Wildlachsöl

Wildlachsöl enthält weniger Medikamentenrückstände als Lachsöl. Letzteres wird meist aus Zuchtlachs-Beständen gewonnen, die, haltungsbedingt, mit viel Antibiotika "gesund" gehalten werden. Natürlich ist auch Wildlachsöl nicht frei von Rückständen, aber immerhin sind diese nicht darin.

 

Wichtig aber sind die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die im Lachsöl enthalten sind wie:

  • EPA - Eicosapentaensäure (Omega-3-Fettsäure) - wichtig für das Immunsystem, die Blutgerinnung, die Regulation von Blutdruck und Herzfrequenz. Zudem hat sie eine positive Wirkung bei gewissen Herzerkrankungen.
  • DHA - Docosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure) - findet sich im Gehirn und in der Netzhaut: bis zu 97 Prozent der Omega-3-Fettsäuren des Gehirns und bis zu 93 Prozent der Omega-3-Fettsäuren in der Netzhaut bestehen aus DHA. Im Gegensatz zu EPA kann DHA Blutdruck und Herzfrequenz senken.
  • Alpha-Linolensäure - Linolensäure (Omega-6-Fettsäure) - wirkt entzündungshemmend.

Sesamöl

Wie bei allen pflanzlichen Ölen, so sollte man auch beim Sesamöl nur kalt gepresstes Öl verwenden. Sesamöl ist reich an Letzthin, Magnesium und Phosphor.

Flachsöl/Leinöl

Die beiden Bezeichnungen sind synonym. Flachsöl hat mit 2.372 mg pro Teelöffel den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren aller Öle. Dennoch ist verarbeitungsseitig Vorsicht geboten, denn viele Hersteller von Ölen verwenden Hexan, ein chemisches
Lösungsmittel, um das Öl von der Saat zu extrahieren. Für den Menschen ungefährlich, reagieren Hunde höchst allergisch darauf.

 

In mehreren Berichten wurde darauf hin gewiesen, dass Hunde die Omega-Fettsäuren aus dem Flachs-/Leinöl offensichtlich nicht so gut verwerten können wie die bisher angenommen wurde. Im Gegensatz zu den tierischen Omega-Säuren, insbesondere aus dem Fischöl. Da ich die Quellen aber nicht verifizieren konnte, sei hiermit zumindest auf den Zweifel am Nutzen hingewiesen.

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