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Warum Intervalltraining für Hunde nicht sinnvoll ist

Die Sommerzeit ist im Zughundesport Pausenzeit - zumindest überwiegend. Aber bald gehen die Temperaturen wieder in den Keller und die Zug-Saison beginnt. Aber was passiert denn während der Pausenzeit mit der Muskulatur der Hunde? Muss ich die für die Saison wieder aufbauen?

Im Sommer schrumpfen die Muskeln der Hunde, weil sie weniger aktiv sind und (häufig) auch etwas weniger gefüttert werden. Also der Muskelfaserdurchschnitt verringert sich und Myofibrillen werden abgebaut. Dies führt bei Leistungshunden schon mal zu einem deutlichen Körpergewichtsverlust.

 

Das Muskeltraining baut dann eben diese Myofibrillen wieder auf und der Muskel wächst wieder im Querschnitt. Dabei werden aber keine neuen Fasern gebildet, es sei denn es liegt eine Muskelverletzung vor. Dann werden speziell dafür vorgesehene Zellen aktiviert, die dann neue Fasern bilden.

 

Weiterhin wird die die Fähigkeit der Zellen zur Sauerstoffaufnahme erhöht und die Herzleistung verbessert sich, somit auch die Blutzufuhr zu den Muskeln. Teilweise bilden sich auch in den Muskeln neue Kapillargefäße.

Für das Muskeltraining spielt aber das für den Menschen so wichtige Intervalltraining beim Hund gar keine Rolle. Diese Trainingsform soll die Toleranz der Typ IIB-Fasern (rote Fasern) der Muskeln gegenüber hohen Milchsäurewerten steigern. Diese Typ IIB-Faser erzeugt die Muskelkraft durch Verbrennung von Glukose. Diese Faser kommt aber beim Hund nicht vor, denn die Kraft entsteht in den Hundemuskeln aufgrund fast ausschließlich sauerstoffbasierter Verbrennung (in den hundetypischen Typ I- und IIX-Fasern - statt Typ I- und IIB-Fasern) und nicht, wie beim Menschen, aufgrund der Verbrennung von Glukose. Folglich fällt Milchsäure, als Glukose-Abbauprodukt, beim Hund nicht an. Ein Intervalltraining ist daher nicht angesagt.  (Quelle: Fischer u. Lilje (2011): Hunde in Bewegung, S. 106 ff.)

 

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