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Das war's ... 2020 - Ein Rückblick

Ich hatte mir von diesem Jahr so viel Neues versprochen und tolle Sachen geplant, aber es kam, wie so oft, ganz anders als gedacht und dabei spielt die Corona-Virus-Pandemie noch nicht einmal eine Rolle. Nein, die Entwicklung in meinem kleinen Rudel verlief einfach völlig unerwartet.

oben: Frosty mit Ayla; unten: Smacks mit Sitka - die allerersten Läufe
oben: Frosty mit Ayla; unten: Smacks mit Sitka - die allerersten Läufe

Mit den mittlerweile vier Alaskans wollte ich so richtig durchstarten und die Gespannfahrten vergrößern. Drei oder vier Hunde am Scooter, das war schon ein Traum … und es sollte einer bleiben. Denn bereits im Februar kam der erste Tiefschlag: Bei Sitka wurde ein Milztumor diagnostiziert und die Metastasen in der Leber konnte man nur zu gut im US-Bild erkennen. Somit war sie aus der Planung ganz raus. Zwar sollte sie ohnehin nur die erste Zeit mitfahren und Smacks und Frosty mit ausbilden, denn es zeigte sich schon im Januar dass auch ihre Performance generell etwas nachließ. Wahrscheinlich war das bereits eine Reaktion auf den Tumor, denn auch wenn der erst im Februar entdeckt wurde, so deutete das Ausmaß auf eine bereits länger andauerndes Tumor-Wachstum hin.

oben: Ayla mit Smacks; unten: Ayla mit Frosty
oben: Ayla mit Smacks; unten: Ayla mit Frosty

So musste Ayla ab sofort alleine ran und ihre beiden Töchter ausbilden. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit und wir hatten einigermaßen Gelegenheiten unsere Trainingstouren zu fahren.

Smacks erwies sich von Beginn an als eine perfekte Schülerin. Ihr zog man das Geschirr an, hakte sie ein und mit dem "Go!" verwandelte sie sich in eine perfekte Arbeiterin. Den Schwanz in "Pumpenschwengel-Position" und ab ging die Post. Den Kommandos folgte sie willig und es war ein Traum, ihr bei den ersten Läufen zuzusehen. Frosty war da schon anders. Viel abgelenkter und etwas hibbelig, aber nach ein paar Kilometern hatte sie dann meist den Bogen raus und schaltete auch in den Arbeitsmodus um. Nicht ohne doch gelegentlich den Clown zu geben. Ayla schaffte in 2020 insgesamt noch 421 Trailkilometer auf insgesamt 37 Touren, auch zusammen mit Sitka. Mit ihren Töchtern kam sie im Zeitraum Februar bis April aber nur auf insgesamt neun Fahrten mit 73 km und gut vier Stunden Trailzeit, bis Ayla dann am 20. April plötzlich verstarb - der zweite Tiefschlag.

Alya knapp zwei Jahre alt
Alya knapp zwei Jahre alt

Ayla hatte ebenfalls einen bisher nicht erkannten Tumor, der eine so heftige Hepatitis verursachte, die nicht mehr in den Griff zu bekommen war. Es begann eine emotionale Ausnahmesituation, die ich nur deswegen so schnell auffangen konnte, weil die beiden Kleinen meine ganze Aufmerksamkeit brauchten. Ich versuchte es noch einmal Sitka zusammen mit Smacks anzuspannen, aber auf der einen Tour wurde sehr schnell deutlich, dass Smacks bereits zu schnell für Sitka war und Smacks ihre Gespannpartnerin selbst bei fast dauerhaftem Bremseneinsatz an der Neckline hinter sich her zog.

Die beiden Yearlings im Gespann am Scooter
Die beiden Yearlings im Gespann am Scooter

Von dann an mussten die beiden Kleinen im Gespann fahren und ich bildete sie allein aus. Und das klappte bei diesen arbeits- und lernwilligen, jungen Hündinnen bestens. Mittlerweile ignorieren sie den Trail überquerendes Wild fast so gut wie ihre Mama. Nur um Sitkas Niveau zu erreichen, da brauchen sie noch etwas. Auch ansonsten sind sie im Gespann gut führig, an der Kommandotreue müssen wir noch arbeiten.

Sitka am Bike - 6-9 km sind noch gut machbar
Sitka am Bike - 6-9 km sind noch gut machbar

Damit Sitka aber auch noch zu ihrem Recht kommt, ich ihr aber die schwerere Arbeit am Scooter nicht mehr zumuten möchte, spanne ich sie fortan allein vor das Bike. So kann ich sie gleichmäßig unterstützen, sie hat immer noch ihre Bewegung und kann das machen, was sie jetzt fast acht Jahre lang bei mir gemacht hat, vor dem Bike laufen. Und da ist sie immer noch gut dabei. Sie läuft ihr Tempo, ohne ausgeprägten Zug, aber immer munter voraus und so haben wir es dieses Jahr auf 323 Trailkilometer in 43 Touren und einer Gesamtzeit von 24 Stunden gebracht. Dabei schaffte sie einen Schnitt von 13,4 km/h. Insgesamt ist sie aber über das Jahr langsamer geworden, man merkt ihr halt doch an, dass sie im Februar 2021 13 Jahre alt wird.

Smacks und Frosty wurden schnell ein eingespieltes Gespann
Smacks und Frosty wurden schnell ein eingespieltes Gespann

Und die Lütten? Meine kleine Crew? Die beiden Knaller sind mittlerweile ein eingespieltes Gespann in dem Smacks eindeutig den Hut auf hat! Es macht so viel Freude die Entwicklung mit zu erleben, die die beiden seit dem Frühjahr gemacht haben. Insbesondere Frosty, die sich vom „Hans-guck-in-die-Luft“, die jedem Blümchen und Bienchen hinterherschauen musste, zur echten Arbeiterin entwickelt hat. Beide haben eine gute Performance und sind nach einer Tour im Nu regeneriert. So haben wir es in diesem Jahr im Gespann "Smacks und Frosty" mit dem Scooter auf 50 Touren, gut 32 Trailstunden und 596 km gebracht. Im Schnitt waren sie 18,8 km/h schnell und brauchten 3:11 min für den Kilometer, die Yearlings.

3er Gespann: Ayla und Frosty im Lead, dahinter Smacks
3er Gespann: Ayla und Frosty im Lead, dahinter Smacks

Ein paar wenige Fahrten im 5er bzw. 6er-Gespann am Trainingswaren kamen noch hinzu und ganz früh im Jahr konnte ich sogar noch mit Ayla und ihren beiden Töchtern zusammen fahren. Das waren so unglaublich schöne, wenn auch wenige Momente, die meine Wünsche und Vorstellungen für 2020 doch noch in Erfüllung gehen ließen. So bin ich mit allen Hunden auf 130 Touren insgesamt 1.339 km und 79 Stunden auf dem Trail gewesen. Ich muss dazusagen, dass ich derzeit überwiegend nur am Wochenende fahren kann.

5er gespann am Trainingswagen: Shiba mit Smacks, Frosty, Nuki mit Arik
5er gespann am Trainingswagen: Shiba mit Smacks, Frosty, Nuki mit Arik
Ayla (2014-2020)
Ayla (2014-2020)

So endet mit 2020 ein hochemotionales Jahr, in dem die beiden Tiefpunkte durch zahlreiche Höhen ausgeglichen wurden. 

 

Trotzdem bleiben ein emotionales Loch und ein Damoklesschwert, das jeden weiteren Tag mit Sitka zu einem Geschenk werden lässt.

 

Wenigstens die Pandemie hat uns, zumindest bisher, völlig verschont - in jeder Hinsicht.

 

Ayla, du wärst auf deine Mädels und auf Söhnchen Arik so stolz. Schau sie dir genüsslich an von dort, wo du jetzt bist.

 

Run free meine Liebe,

run free!

 

 

Auf in ein hoffentlich besseres 2021!

P.S.

Heute, am 7. Juni 2022, nach gut eineinhalb Jahren eine kurze inhaltliche Ergänzung.

 

Sitka ist immer noch froh und munter und freut sich ihres mittlerweile 14 Jahre und vier Monate dauernden Lebens. Sie ist jetzt aber komplett auch den Fahrten raus. Ihr fehlt die Kraft in den Hinterbeinen. Sie würde natürlich noch los wollen, aber ich möchte das nicht mehr verantworten. So ist sie noch munter dabei und war vor ein paar Tagen sogar noch mit uns in den Bergen.

 

Bezüglich Ayla bin ich mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass sie nicht an den Folgen eines Tumors, sondern in Folge eine Vergiftung gestorben ist. Das Laborergebnis zum Tumor war definitiv negativ, so dass nur noch die Vergiftung bleibt. Woran und womit, da bleibt ein Rätsel und der Grund schlussendlich ungeklärt.

 

Frosty und Smacks machen sich fabelhaft. Mittlerweile sind sie echte Profis auf dem Trail.

Bilder des Jahres 2020

Jahres-Tourenstatistik 2020

alle Hunde, Bikejöring nur mit Sitka

Sportart Touren-
anzahl
gefahrene km ø Touren-
länge [km]
ø km/h Zeit auf 1.000 m
[min.]
Trailzeit [h]
Dogscooting 102 1.156 11,3 18,5 3:14 63
Bikejöring 40 285  7,1 13,0 4:37 22
Trainingswagen 1 12 12 11,4 5:16  1
Summe 143 1.453 10,2 -- -- 86

Rot: Scooter

Blau: Bikejöring (nur mit Sitka)

Orange: Fahrten mit Trainingswagen

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