Im hobbyorientierten Zughundesport wird häufig und heftigst darüber gestritten, was und wie viel man den Hunden beim Zugsport zumuten kann. Bei dieser Diskussion schlagen Emotionen schnell hoch und Strecken vom 5 km werden häufig schon als maximale Obergrenze angesehen. Und das auch höchsten 1 oder 2 Mal in der Woche.
Nun ist es sicherlich schwierig, in diesem Sport allgemeingültige Leistungsgrenzen zu benennen. Selbst Richtwerte sind problematisch, da sie sich immer an den örtlichen Gegebenheiten und auch am Trainingsstand und der Rasse der Tiere orientieren müssen und differenziert wird, ob es sich um einen Einzelhund oder ein Hundeteam handelt, das das Gefährt zieht.
Was grundsätzlich im Leistungsvermögen eines sehr gut trainierten Schlittenhundeteams für Long Distance Rennen liegt, soll einmal am Beispiel des Iditarod-Rennens aufgezeigt werden.
Die Strecke ist, ...
... je nach Führung über die nördliche oder die südliche Route, zwischen 1790 und 1820 km lang. Dabei gibt es keinen festgelegten Trail, jeder Musher wählt sich seine Route selbst.
An der Strecke von Anchorage nach Nome finden sich 26 (nördliche Route) beziehungsweise 27 (südliche Route) Kontrollpunkte. Diese Kontrollpunkte müssen die Musher mit ihren Teams anfahren und
sich dort melden. Hier haben sie auch die Möglichkeit zu rasten, Proviant aufzufüllen und auch gegebenenfalls den Schlitten zu wechseln. Gleichzeitig wird auch die Gesundheit der Tiere durch
Tierärzte überprüft.
Einmal muss jeder Teilnehmer eine Pause von 24 Stunden einlegen und zweimal eine Pause von jeweils acht Stunden. Dies soll verhindern, dass die Hunde überfordert werden.
In der Konsequenz heist das, John Baker, der 2011 das Rennen nach acht Tagen und 46,39 Minuten beendet hat, im Durchschnitt somit fast 227 km pro Tag gefahren ist. Wahrscheinlich wird die Tagesleistung sogar höher gewesen sein, denn es werden sicherlich mehr, wenn auch wahrscheinlich nur wenig mehr, als und die verpflichtenden 40 Stunden Pause gemacht worden sein. Nicht zu vergessen ist, dass so ein Schlitten gut und gerne bis zu 300 kg wiegen kann, ohne Musher natürlich.
Dahinter steckt eine beachtenswerte Leistung der Hunde, zu der Menschen allein sicherlich nicht in der Lage wären, wenn man zudem noch die Witterungsverhältnisse mit in Betracht zieht. Von daher ist der Mensch bei solchen Anforderungen der limitierende Faktor, nicht der Hund.
Ableitungen zum Hobby-Zughundesport oder auch zu den semiprofessionellen Sprint- und Mid-Distanz-Rennen möge jetzt jeder selber treffen. Aber auch hier gilt, der Hund kann mehr, als Mensch so
meint oder auch für sich als möglich erachtet, da er meist von sich auf die Tiere schließt.
Natürlich muss aber auch das Tier erst an die Belastung herangeführt und entsprechend trainiert werden.
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