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Licht - Immer ein Thema

Licht ist bei Fahrten im Dunkeln eigentlich immer ein Thema. Insbesondere bei schneller Fahrt kann es nie hell genug sein, da die Wahrnehmung der Trailbedingungen bei unzureichender Ausleuchtung schwierig ist. Hinzu kommen evtl. noch schlechte Wetterbedingungen und schon kann es passieren.

So ging es mir letzten Monat (Sturz über einen nicht gesehenen Ast) und durch die Anregung einer guten Freundin habe ich das Thema "zweite Lampe am Lenker" wieder aufgenommen. Ich habe das schon vor einiger Zeit praktiziert, allerdings gefielen mir die Lösungen nicht. Entweder waren die Lampen zu schwer und konnten nicht gut am Lenker fixiert werden oder sie waren zu lichtschwach oder der Hersteller wechselte die Modelle so schnell durch, dass bei Defekten kein Ersatz mehr zu bekommen war.

Die Lösung war letztendlich meine bewährte Fenix TK22 TAC. Warum und wie, dazu später mehr.

Fenix TK22 TAG
Fenix TK22 TAG

Die 2. Helmlampe musste ran

Aber zuerst griff ich zu meiner Ersatz-Helmlampe, die man mit einem Y-Gummi am Lenker befestigen kann. Diese Konstruktion hat nur zwei Nachteile: 1. die Befestigung ist relativ wackelig, was einen zitternden Lichtkegel zur Folge hat, der einen auf die Dauer kirre macht. 2. Mir ist die Trail-Ausleuchtung zu schwach. Was als Helmlampe gut funktioniert, weil ein breiter Lichtkegel den Trail von erhöhter Position ausleuchtet, funktioniert am Lenker nicht mehr so gut. Am besten beleuchtet waren die Hundepopos von Smacks und Frosty.

Richtige Fahrradleuchten sind mir aber entweder in der Leistung zu schwach oder, wenn sie eine hohe Leistung haben und auch noch StVZO-konform sind, viel teuer. Und welche mit hoher Leistung und ohne Zulassung, ja da gibt es einige, sind mir entweder zu sehr auf "billig" produziert oder kommen mit einem eigenen externen Akku, nur wollte ich mir zur Lupine und der Ersatz-Helmlampe nicht noch ein drittes externes Akkusystem zulegen. Zu viele Varianten, zu viel Logistik.

Vorhandenes anders eingesetzt

Also habe ich meine ohnehin schon vorhandene Taschenlampe dazu umfunktioniert und ich muss sagen, ich bin begeistert. Die Fenix TK 22 TAC ist eine moderne LED-Taschenlampe, mit 15,5 cm Länge und mit 223 g (156 g ohne Akku) moderat in Größe und Gewicht. Das stabile und sehr präzise gefertigte Aluminium Gehäuse liegt gut und angenehm in der Hand (ist hier aber eher nachrangig) und ist in der Qualität nicht mit den eher grobschlächtigen Lampen namhafter amerikanischer Hersteller zu vergleichen. Da liegen Welten zwischen.

Die Lampe bietet in zwei Arbeitsmodi -
Tactical Mode:

  • 2.800 Lumen / 3 Std., Reichweite  max. 540 Meter, 74.000 cd  Leuchtintensität.
  • Strobe - hier nicht interessant

Duty Mode:

  • High: 1.000 Lumen/4 Std./max. 315 m/ 24.800 cd
  • Med: 350 Lumen/8 Std. 10 Min./188 m/ 8.850 cd
  • Low: 150 Lumen/18 Std. 30 Min./120 m / 3.560 cd
  • Eco: 30 Lumen/49 Std. 30 Min./55 m/ 760 cd
  • Strobe - hier nicht interessant

Die Modi, zu denen noch eine Lock-Position (mittig) gehört, werden über einen Drehring ausgewählt. Das funktioniert gut, leider leuchten die Symbole nicht im Dunkeln, das wäre hilfreich.

 

Ebenso wichtig ist der Temperatur-Arbeitsbereich der LED von -35 °C bis 45 °C, IP68 und die Stoßfestigkeit aus bis zu 1 Meter Fallhöhe. Insbesondere auf die Leistung der IP68-Klasse bin ich gespannt, denn was sich in Sachen Schlamm hinter so mancher Dichtung am Roller ansammelt ist schon echt erstaunlich. (Weitere Features der Lampe sind unter dem obigen Link zu finden.)

Die Bedienung der LED, also das Ein- und Ausschalten sowie der Wechsel der Leuchtstufen erfolgt über einen Ein-Knopf-Schalter. Das ist extrem hilfreich, weil man bei wackeliger Fahrt und angezogenen Handschuhen nicht noch den richtigen Knopf ertasten muss.

Das hat alles auf der ersten Fahrt sehr gut funktioniert.

 

Hilfreich wären noch eine oder zwei Ösen, an denen ein Lanyard befestigt werden könnte. Bei einem Sturz verliert man gerne so angebaute Ausrüstungsgegenstände, wenn die nicht noch zusätzlich irgendwo gesichert sind. Ich habe mir mit einer alten Fotokamera-Handschlaufe beholfen, die sehr bündig um den Lampenkörper passt.

Befestigung, aber nachhaltig

Etwas tricky ist jetzt die wackelfreie Befestigung der Lampe am Lenker. Aber da kommt mir zugute, dass ich bei Halterungen alter Lampen und ähnlicher Gerätschaften ein fast schon messihaftes Verhalten habe: ich werfe derartige Befestigungsmaterialien nicht gleich weg, wenn z.B. die Lampe nicht mehr zu retten ist. Und siehe da, von einer alten Sigma-Leuchte, von der ich sogar zwei Halterungen habe (für zwei Roller - so muss man nicht immer beim Fahrzeugwechsel die Halterungen umbauen).

Auf die breite Aufnahmefläche passt die Lampe gut, sie hat noch etwas Spiel, aber durch die Befestigung entweder mit zwei Gummiringen oder, wie hier, mit Kabelbindern, sitzt die Lampe sehr fest. Die Halterung hat dafür sogar Aufnahmeschlitze, durch die die Binder geführt werden können, ein ganz klarer Vorteil. Ich verwende übrigens für so etwas immer wiederverschließbare Kabelbinder, um nicht bei jedem Abbau unnötig Müll zu produzieren. Für etwas mehr Platz auf dem Lenker ist die Lampe erhöht auf einer Verlängerung mittig über dem Steuerkopf des Rollers angebracht.

Zusätzlich habe ich ein Stück alten Fahrradschlauch über den Lampenkorpus geschoben. So wird alles etwas dicker, es gibt eine zusätzlich Schutz vor Beschädigungen und Dreck und die Kabelbinder haben etwas mehr Grip.

Die Konstruktion ist extrem stabil. Ich habe kein störendes Lampenwackeln wahrgenommen. Durch die Kälte lösen sich natürlich mit der Zeit die Kabelbinder und der Lampenträger, aber das ist normal. Die von Lampenhersteller angebotene Universal-Halterung ist mir, nach Betrachtung der Bilder auf der Website, zu wenig stabil. Ich habe mit einer ähnlichen Konstruktion für die Kamera bereits schlechte Erfahrungen gemacht - das hält nicht. Ich habe auch bewusst nicht die Halterung etc. für die Fotos geputzt, einfach damit man mal einen Eindruck vom allgegenwärtigen Dreck auf solchen Matschtouren bekommt. Lediglich die Lampe habe ich abgewischt.

Durch die etwas erhöhte Anbringung auf dem Lenker leuchtet die Fenix den Trail für mich perfekt aus. Ich habe die Modi probiert und bin mit 1000 Lumen gut hingekommen. Die Lichtstrahl ist mittig stark gebündelt und hat trotzdem auch eine gute Randausleuchtung. In Verbindung mit der Helmlampe bin ich sehr zufrieden, es würde sogar nur mit der Fenix funktionieren. So habe ich Licht jetzt redundant. Man kann das auf dem folgenden Video gut sehen, wenn auch der Schnee natürlich die Lichtverhältnisse etwas verfälscht. Aber die künftigen Touren werden zeigen, ob ich Euphorie berechtigt ist oder nicht. Entsprechende Videos werde ich hier auch posten.

Dogscooting mit Fenix-Taschenlampe als Zweitlampe am Lenker

Noch ein Hinweis: alle hier benannten Produkte sind von mir selber erworben. Ich berichte lediglich von meinen Erfahrungen mit meinem Eigentum. Es besteht keinerlei finanzierte oder kostenlose Webepartnerschaft zu einem der genannten Hersteller oder zu Dritten.

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