Fahrtechnik Dogscooter

Ursprünglich ohne Hund

Eigentlich fährt man den Roller ganz einfach: darauf stellen, lostreten und alle 8 bis 10 Schwünge das Standbein wechseln. Das Standbein ist auch kräftemäßig am stärksten beansprucht. Zudem macht sich die Höhe der Bodenfreiheit bemerkbar: je höher desto mehr (Stand-)Kraft wird benötigt. Daraus ersieht man schon: Roller sind so konzipiert, dass sie ursprünglich aus eigener Kraft, also ohne Hund, angetrieben werden. Dabei ist die Lenkerhöhe relativ niedrig gehalten, so dass man gut und ohne anzustoßen mit über den Lenker gebeugtem Oberkörper fahren kann. Dies ist wichtig, denn viele Roller sind für den sportlichen Einsatz konstruiert.

Etwas andere Fahrtechnik mit Hund

Dogscooter Dogscooting Zughundesport
Dogscooting mit einem Hund

Hat man jetzt ein oder mehrere Hunde vor den Roller gespannt, ändert sich die Fahrtechnik etwas. Man sollte eher aufrecht und locker stehen können und in der Lage sein, situationsbezogen das Körpergewicht nach hinten in Richtung Hinterrad zu verlagern. So wirkt man einer Gewichtskonzentration in Richtung Vorderrad entgegen, so dass man beim Bremsen kein Übergewicht nach vorn bekommt und schmerzhaft über den Lenker absteigt. Daher sind nach unten gekröpfte Lenker, die eine tiefe Standposition begünstigen, für Fahrten außerhalb von Wettkämpfen und auch für Anfänger eher nicht geeignet. 

 

Häufig sieht man Fahrer, die bei Kurvenfahrten das kurvenseitige Bein vom Trittbrett zum Boden nehmen und leichten Kontakt herstellen. Dies soll der Sicherheit dienen. Das macht m.E. nur Sinn, wenn die Kurve bereits ansteigt, so dass man sich mit dem "Kurvenbein" sofort abstoßen kann. Aber Vorsicht! Das muss man beherrschen, denn allzu leicht fädelt man an einer Baumwurzel ein und steigt dann trotzdem vom Roller ab. Man sollte bei der Kurventechnik zu beachten, dass das Fahren mit "ausgestelltem" Bein nicht immer die beste Wahl ist.

Denn grundsätzlich gilt: Gewicht auf dem Roller stabilisiert das Fahrverhalten. Insbesondere, das leichtere Ende des Rollers, also das Hinterrad, gilt es zu stabilisieren. Mit dem Eigengewicht, verlagert nach hinten, wird der Anpressdruck erhöht und das "Driften" um eine Kurve ist gut machbar. Auch diese an sich sehr sichere Fahrweise ist längst nicht Jedermanns Sache. Hier gilt es die eigene Technik zu finden. Auch müssen die Wege- und Sichtverhältnisse dies jeweils zulassen.

Bremsen mit Gefühl

Gute Bremsen sind wichtig! Aber noch wichtiger ist das richtige Bremsgefühl, die richtige Bremstechnik. Das Zauberwort heißt Bremsverzögerung. Also nicht das volle Hereingreifen in die Bremsen und das Blockieren aller Räder, sondern ein gefühlvolles Anbremsen mit leichtem Bremsdruck und eine kontinuierliche Verstärkung des Bremsdrucks hin bis zum Halt. Das sollte man zwar immer machen, aber beim Scootern kommen ja noch die nach vorn ziehenden Hunde hinzu. Folglich verlängert sich der Bremsweg enorm und hat dementsprechend auf den gesamten Anhalteweg eine entscheidende Auswirkung. Jetzt wird auch deutlich, warum die Vorderbremse sehr vorsichtig eingesetzt werden sollte. Zudem ist die Körperhaltung wichtig und warum man einen Hund bzw. Hundeteam auch immer allein nur mit dem Kommando anhalten können sollte.

Vollbremsung üben

Wenn man den normalen Bremsvorgang beherrscht, sollte man sich daher auch an eine Vollbremsung heranwagen und diese üben. Denn die kann auch immer einmal nötig sein und es wäre fatal, wenn man sie so erst beim ersten echten Einsatz übte.

 

Bei einer Vollbremsung merkt man das besondere Zusammenspiel der zusätzlichen, nach vorn wirkenden Zugkraft der Hunde, der Rahmengeometrie des Rollers und der daraus resultierenden Fahr-Instabilität. Alle Kräfte drängen bei einer Vollbremsung nach vorn in Richtung Lenker, so dass man schon aufpassen muss und mit dem Körpergewicht eine zusätzliche nach hinten wirkende "Kraft" einsetzt.

 

Hinzu kommt das schon erwähnte "Abbremsen" der Hunde über das Halte-Kommando. Dies sollte natürlich immer eingesetzt werden, nicht nur bei der Vollbremsung, und von den Hunden auch entsprechend mit einer Verlangsamung der Laufgeschwindigkeit hin bis zum Halt umgesetzt werden können. So bekommt man auch diese Technik in den Griff.

Also, viel Spaß beim Training!